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 Herbst 2001


Das Nibelungenmuseum öffnet seine Pforten

 
 
Pressemitteilung

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Das erste, einem Mythos gewidmete, Museum wird in Worms der Öffentlichkeit übergeben.

Der Mythos ist der der Nibelungen; seit acht hundert Jahren wohlbekannt, von Island bis nach Ungarn. Der Held des Liedes erlangt den sagenhaften Schatz der Nibelungen nach einem Kampf mit seinem Hüter, dem Zwerg Alberich. Dieser legt einen Fluch über denjenigen der ihn besitzen wird. Dank seines Schwertes, besiegt Siegfried den Darchen Fafnir, badet sich in dessen Blut und wird dadurch unverletzlich. So gerüstet gewinnt er die Hand Kriemhildes, der Prinzessin am Wormser Hof und Schwester des Burgundenkönigs Gunther. Brunhild, die Königin, neidet dem Paar seinen Standesstatus. Nach einem öffentlich ausgetragenen Streit mit Kriemhild, befiehlt sie die Ermordung Siegfrieds. Kriemhilds Rache wird später ein ganzes Volk ins Verderben stürzen.

Diese Sage wäre eine Erzählung des anonymen Liedes des 12ten Jahrhunderts geblieben, hätten nicht im Laufe der Geschichte, beginnend in der Romantik, die Nationalisten und später die Nationalsozialisten, sich der Sage bemächtigt. Das Nibelungenlied wird deutsch-nationales Kulturgut. Es entsteht Hitler's Dolchstosslegende, die besagt, dass die deutschen Truppen, genau wie Siegfried, nicht auf dem Schlachtfeld, sondern durch den Verrat der Revolutionäre 1918, besiegt worden seien. Göring beschwört die Nibelungen, um die Hunderttausende von Toten im Kessel von Stalingrad im zweiten Krieg zu rechtfertigen. Und letzeten Endes versinkt das tausendjährige III. Reich, ähnlich wie das mit dem Fluch behaftete Reich der Nibelungen, in Schutt und Asche.

Das Nibelungenmuseum zeigt jeden Schritt der Entstehung des Mythos und seiner politischen Vereinnahmung, von seinen vorchristlichen Wurzeln bis zum letzten Weltkrieg. Er gibt dem anonymen Literaturstück aus dem 12ten Jahrhundert, welches nicht mit der späteren Entwicklung gleichgesetzt werden kann, seine eigentliche literarische Bedeutung und Qualität zurück. Es könnte geradezu als Gegenteil des Bösen gesehen werden, denn es warnt ausdrücklich vor Gewalt, Hochmut und Machtmissbrauch.
Es gibt der Stadt Worms den Stolz zurück Schauplatz dieser Erzählung und Heimat des Liedes zu sein.

Das Nibelungenmuseum behandelt alle Dimensionen der Sage und seiner Rezeptionsgeschichte: Literatur, Kunst, Politik und Religion. In diesem Sinne ist es ein weiteres Element in der langen Tradition der Mythenbildung, eine neue, zeitgenössische Interpretation.
So möge es auch wie eine Friedensbotschaft für all die anderen Zivilisationen im Umgang mit ihren eigenen Mythen gelesen werden.

Das Museum, von einer deutsch-französischen Planungsgruppe bearbeitet, ist hinsichtlich mehrer Dinge aussergewöhnlich: obwohl in ein bestehendes Baudenkmal eingefügt und durch moderne Anbauten ergänzt, handelt es sich hierbei um ein virtuelles Museum, so wie wir seit Jahren davon träumten. Sein Inhalt entstand nicht aus einer Sammlung im klassischen Sinne, sondern es handelt sich um eine eigenständige Schöpfung aus Text, Ton&Musik, Architektur, Szenografie, Grafik und Programmierung. Alles wurde mit den Mitteln neuster Technologie entwickelt. Dies gilt im Besonderen für den ‚Schatz', einer Echtzeit / VR-Installation, die als Vorschau zur Eröffnung auf Festivaleinladungen in Paris und Bosteon/USA zu sehen war (ISAE 20 00, CYBERARTS).

Wegen seiner Neuartigkeit und seines Themas war das Museum schon während seines Enstehenes Objekt unterschiedlichster Meinung und vielseitigen Interesses.
Die Texte der Audioführung sind auch in Englisch und Französisch zu erhalten.


Projektgruppe :

Olivier Auber (A+H) : Inhaltliche Planung
Bernd Hoge (A+H) : Architektur & Ausstellung
&
Thierry Fournier : Musik, Klangkomposition und Echtzeitprogramm (Ton)
Emmanuel Mâa Berriet/La Graine: Echtzeit- VR Programm (Bild)
Ursula Kraft : Bildkomposition 'Rütelin'
Susanne Wernsing : Ikonografie und Themenrecherche
Joachim Heinzle und Olivier Auber : Text des Erzählers

 

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Konzeption, Architektur:

A+H
(Auber + Hoge & associés)
39 rue Baron Le Roy. 75012 Paris

Tel : 33 (0)1 44 75 05 56
Fax: 33 (0)1 44 45 09 42
aplush@km2.net
http://km2.net/aplush


Nibelungenmuseum

Fischerpförtchen 10
D-67547 Worms
T : 00 49 (0) 6241/20 21 20
F : 00 49 (0) 6241/20 21 21
Email : info@nibelungenmuseum.de
http://www.nibelungenmuseum.de

 

Pressekontakt : adelaide@km2.net