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  Das Nibelungenmuseum in Worms -  
  aus der Sicht der Museumsmacher.
 


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Ein Meer von Bildern

Greifbar ist der Mythos der Nibelungen in Millionen von Bildern, die über Museen, Archive und Phototheken des gesamten Planeten verstreut sind. All diese Gemälde, Stiche, propagandistischen Plakate und Fotos von Operninszenierungen transportieren einen Teil des Mythos. Das
Nibelungenmuseum zeigt nur einen kleinen Teil davon, über tausend Stück. Sie können sie nicht einzelnen betrachten; damit würde man Tage verbringen. Sie können nur versuchen, mithilfe des Erzählers die unsichtbaren Fäden zu erfassen, die sich über die Jahrhunderte hinweg miteinander verknüpften; vor allem im Sehturm, der sich ihnen widmet.

Das goldene Zepter beinhaltet diese miteinander verwobenen Bilder, diese "Maschine zur Mythenproduktion", die der Dichter ohne Zögern als "Fälscher-Maschine" bezeichnet; so empört ist er über das Schicksal, das die Bilder seinem Werk aufbürden. Im Gegenzug will er die Bilder aber
nicht verteufeln, das nicht. Er wünschte sich vielmehr, das man sie zu lesen und zu verknüpfen verstünde.

Im Hörturm dagegen werden die Bilder als solche gezeigt, als Dokumente, die "vorschriftsmäßig" erläutert werden. Sie illustrieren hier die Textpassagen aus dem Lied oder verwandten Werken. Am Ende werden all die Bilder im Schatzraum, in dieser "Welt-unter-der Welt" freigesetzt. Sie steigen langsam vom eltengrund auf und platzen an der Oberfläche wie Erinnerungsblasen. Im Vorbeiziehen wird ihre Bewegung von Zeit zu Zeit durch die Talismane des Nibelungenschatzes gestört, die sie in Windungen lenken, sei es geordnet, chaotisch, verdichtet oder verflüssigt. Die Art und Weise erinnert an jene Ströme, die durch unsere Träume fließen.

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Kontakt : adelaide@km2.net